18.10.2025 | Zum dritten Mal hintereinander ohne Punkt. Weil auch das Match in Gemünden gegen den Tabellenletzten FC Thüngen nach turbulentem Spielverlauf verlorengeht. Mit 3:4. Betrachtet man die gesamte Partie, verdientermaßen, wie FVGS-Trainer Jens Fromm gegenüber der Main-Post zutreffend feststellte.

Die Gäste traten nämlich ab der 15. Minute nicht wie ein Tabellen-Schlusslicht auf, boten stattdessen von da an bis zur 70. Min. eine Performance, wie sie der Tabellen-Zweite (!) Uettingen beim 4:1-Sieg an gleicher Stätte gezeigt hatte: Aus sicherer Abwehr wurde ein schnelles, technisch sauberes Umschaltspiel aufgezogen, mit gefälligem Kombinationsspiel und gefährlichen Abschlüssen. Nach einer Anfangsphase mit Spielanteilen für beide Seiten kam das routiniert und ausgeglichen besetzte Thüngener Team ab der 15. Minute ins Rollen, netzte in einer Drangphase ab der 30. Minute bis zur Pause zweimal ein. Mit dem dritten  Treffer, der kurz nach Wiederanpfiff fiel, und auf den eine weitere Gäste-Drangphase folgte, schien das Spiel entschieden. War es aber nicht. Denn nach dem ersten, eher überraschenden FVGS-Tor in der 70. Min. gerieten die Auswärtigen plötzlich ohne erkennbaren Grund ins Schwimmen und mussten in der 72. und  82. Min. zwei weitere FVGS-Gegentreffer schlucken. Die Unsrigen agierten ab dem 1:3 urplötzlich entschlossen und drangvoll, hatten sogar  die Chance, das Spiel für sich zu entscheiden, was am Ende jedoch nicht gelang. Stattdessen fing man sich in der Crunchtime, der 89. Min., dann den vierten Treffer ein, wie in Steinfeld am Spieltag zuvor durch Foulelfmeter. Das war´s dann.

Das Wetter am Sonntag war OK. Es regnete nicht. Die Temperatur war zudem Fußballer-affin. Ein Handicap: Der Rasen war an manchen Stellen uneben.

Die Akteure beider Seiten gingen ordentlich miteinander um. Der Unparteiische, ein Mann in den Zwanzigern, war der beste Schiedsrichter, der in dieser Saison ein Spiel unserer Ersten pfiff: Durchsetzungswillig, souverän. Aus meiner Sicht ohne jede Fehlentscheidung.    

Mit 0:2-Rückstand in die Pause

Die erste FVGS-Torannäherung gibt es in der 10. Min. durch Außenbahn-Spieler Konrad Scholz. Die Auswärtigen sind da bereits zweimal vor unserem Tor gewesen. In der Folge kommen auf unserer Seite noch die Mittelfeld-Akteure Lukas Kübert und Luca Schmitt sowie Angreifer Tim Strohmenger zu Abschlüssen. In der gegnerischen Drangphase ab der 30. Min. mit insgesamt sieben gefährlichen, zwei davon erfolgreichen  Abschlüssen wird unser Team nur noch ein einziges Mal gefährlich. Ein Schuss von Angreifer Artur Jurkin streift in der 32. Min. eine Triangel des Gästetors. Das 0:1 fällt in der 38. Min., das 0:2 in der Nachspielzeit des 1. Abschnitts, in der 45 + 1. Min. Dieses Ergebnis ist Ausdruck der Gäste-Überlegenheit ab der 15. Minute, für uns letztlich sogar schmeichelhaft.

Aufholjagd ohne Happyend

Auch nach der Halbzeit ist der Gegner zunächst obenauf. Er macht auf dem Niveau der 30 Minuten vor der Pause weiter, trifft in der 50. Min. zum 3:0. Unsere Männer tun sich dagegen weiter schwer, defensiv wie offensiv. Überraschend gelingt ihnen in der 70. Min. dann doch der Anschlusstreffer. Tim S. spielt dabei als letzter Passgeber den eingewechselten Angreifer Oliver Schönmeyer flach an. Der kommt mittig 5 m vor dem Kasten an den Ball und vollstreckt mit rechts nicht sehr fest flach zum 1:3 ins Eck. Ab da verlieren die Gäste ihre Linie, vorrangig ihre defensive Ordnung, machen es dadurch möglich, dass unsere Leute zwischenzeitlich sogar zum Ausgleich kommen. In der 72. Min. gelingt Tim Strohmenger das 2:3. Geschickt von Außenbahnspieler Ed Sack kommt er links außen in ein Sprintduell, das er gewinnt und dann im Strafraum links aus etwa 5 m mit rechts flach ins lange Eck abschließt. In der 75. und 76. Min. vergeben die Auswärtigen zwei Chancen zu erhöhen. Stattdessen fällt in der 82. Min. das 3:3. Abwehrspieler Käpt´n Jan Vogt setzt sich da mittig durch, zieht aus gut 25 m mit rechts ab. Die scharf getretene Kugel landet genau links oben im Winkel. Ein Treffer Marke „Tor des Monats“. Damit nicht genug. Unmittelbar danach haben unsere Männer sogar die Chance, in Führung zu gehen. Aber es kommt anders. Nach einem Konter wird ein Gäste-Akteur im FVGS-Sechzehner gefoult. Der daraus resultierende Elfmeter-Ball wird in der 89. Min. sicher zum Thüngener  Siegtreffer verwandelt. Bei diesem 3:4 bleibt es dann bis zum Abpfiff.   

Fazit:

  • Der Gegner, laut Spielberichten in der Main-Post in dieser Saison bislang immer wieder ersatzgeschwächt, war dies am Sonntag offenbar nicht mehr. Jedenfalls waren die von Beginn an eingesetzten Feldspieler individuell sämtlich mindestens kreisligafähig, traten kollektiv zudem als spiel- und kampfstarke Truppe auf.#
  • Bei unserer in der Defensive weiterhin ersatzgeschwächten Elf dagegen will es heuer einfach nicht laufen. Defensiv und offensiv tut man sich sehr schwer.