12.08.2024 | Gegen die SG Retzbach-Zellingen gewann unsere Erste am Sonntag, 11.08.2024, bei hochsommerlichen Temperaturen verdient mit 3:0. Sie tat sich dabei allerdings sehr schwer. Aus 2 Gründen: Zum einen, weil die Gastgeber, obwohl ab der 15. Minute wegen Gelb-Rot nur noch zu zehnt, bis zum Schlusspfiff leidenschaftlich kämpften.

Mehr aber, weil unsere Leute ab der Hinausstellung bei Ballbesitz zu langsam umschalteten, in der gegnerischen Hälfte, dort insbesondere im letzten Drittel, häufig ungenau passten, im Abschluss unglücklich agierten.

Die Hausherren versuchten von Anfang an, das FVGS-Kombinationsspiel durch Einsatz und Härte zu unterbinden. Dies hatte bereits nach 15 Minuten zur Folge, dass der junge, insgesamt fehlerlos pfeifende Unparteiische einen Retzbacher Mittelfeld-Akteur nach zweimaligem rüdem Foulspiel von hinten unter die Dusche schickte. Seit der 11. Minute stand es da bereits 1:0 für uns. Nicht erklärbar gab es nach der Hinausstellung einen Knacks im bis dahin ordentlichen FVGS-Pass- und Kombinationsspiel. Die Einheimischen dagegen nahmen ihr Herz in die Hand, zeigten trotz Unterzahl bei über 30 Grad aufopferungsvollen läuferischen und kämpferischen Einsatz, hatten im 1. und 2. Abschnitt  insgesamt 3  richtige Ausgleichschancen. Kurz nach der 3. Gelegenheit fiel dann unser 2:0 (77. Min.), in der 86. Min. nach Konter sogar noch das 3:0. Im Lokalsportteil der Main-Post war am Montag ein halbseitiger Bericht zu diesem Spiel. Der war teilweise irreführend. Eine Siegchance hatten die spielerisch unterlegenen Gastgeber nicht. Ein Unentschieden wäre mit viel Glück drin gewesen. Dass unsere Elf am Ende gewann, war verdient. Trotz mäßiger Leistung. Dass „Überzahlspiel“, ein Begriff aus dem Eishockey, ist verbesserungswürdig.

1:0 zur Pause

Unser Team kommt gut ins Spiel, lässt zu Beginn Ball und Gegner laufen. In der 11. Min. auch schon das 1:0. Nach Ausführung der da schon 4. Ecke passt Abwehrspieler Freddy Lippert mit dem Kopf präzise zu Angreifer Tim Strohmenger, der, da mittig positioniert, aus ca. 6 m mit rechts flach vollstreckt. In der 15. Min. dann die gelb-rote Karte, die unsere Männer in den falschen Hals bekommen. Sie spielen ab da plötzlich risikoarm, viel „hintenrum“, kommen zumeist erst dann in die gegnerische Hälfte, wenn die Hausherren ihren Defensivverbund wieder geschlossen haben. Trotzdem haben die Unsrigen bis zur Pause weitere 4 Abschlüsse aus guter Position. Die Einheimischen haben im gesamten 1. Abschnitt 2 torgefährliche Abschlüsse. Beide Male ist unser wacher Goalie Marcel Jamil zur Stelle.

3:0 am Ende

Auch in der 2. Halbzeit ist die Kugel viel häufiger bei FVGS-Akteuren. Kapital daraus schlagen, kann man zunächst jedoch nicht. Stattdessen macht man so weiter, wie man in der 1. Hälfte aufgehört hat. Man spielt zu langsam nach vorne, passt dort ungenau, lässt Tormöglichkeiten aus. So ab der 60. Min. haben die dezimierten Retzbacher dann 15 starke Minuten. Auf unserer Seite herrscht in dieser Zeit in allen Mannschaftsteilen Unordnung. In der 74. Min. haben wir bei einer gegnerischen Angriffsaktion mit 3 Abschlüssen großes Glück. Zweimal retten FVGS-ler auf der Linie. Auch die Querlatte ist an der Szene beteiligt. Am Ende gibt es dann Ecke für die Heimelf. Kurz darauf (77. Min.) schiesst der eingewechselte Angreifer Luca Schmitt das vorentscheidende 2:0. Der stärkste einheimische Angriffsspieler macht da einen Rückpass fast von der Mittellinie. Den scharf getretenen, halbhoch auf ihn zukommenden Ball kann der gegnerische Torwart nicht greifen. Die Kugel prallt an seine Brust, von dort  ins Feld zurück. Luca, in diesem Moment vorderster FVGS-Angreifer, kommt im Strafraum an den Ball und schiebt ihn aus ca. 10 m überlegt mit rechts am Tormann vorbei flach ins Netz. In der 86. Min. schnürt Tim Strohmenger nach Konter noch einen Doppelpack. Auf vertikales, flaches Zuspiel des eingewechselten Mittelfeld-Akteurs Edgard Sack kommt er rechts nicht weit hinter der Mittellinie in ein Laufduell, das er aufgrund seiner Schnelligkeit auf den ersten Metern für sich entscheiden kann. Im Strafraum angekommen geht er links am herauskommenden Torwart vorbei und schiebt die Kugel aus ca. 8 m mit links zum 3:0 ins leere Tor. 

Resümee:

Dass unsere Erste besser Fußball spielen kann als am Sonntag, hat sie in dieser Saison schon dreimal gezeigt. Absolut richtig kommentiert hat dies unser Trainer Jens Fromm gegenüber der Main-Post mit den Worten: „Wir haben jetzt 3 gute Spiele gemacht und 1 schlechtes. Da ist das Verhältnis noch ganz in Ordnung.“ Was Mannschaft und Trainer wissen: Leistungen wie die vom Sonntag müssen die Ausnahme bleiben, will man seine Saisonziele erreichen.