12.03.2023 | „Mut, Leidenschaft und ein klarer Plan.“ So ist der Bericht über das Zweitliga-Spiel zwischen Bielefeld und Darmstadt im Montags-Kicker überschrieben, in dem die Mannschaft aus der Abstiegszone (Bielefeld) gegen den Tabellenersten (Darmstadt) 3:1 gewann.
Mit den gleichen Worten kann ich diesen Bericht über den 1:0-Sieg unserer Ersten, derzeit Tabellendreizehnter, im ersten Spiel nach der Winterpause beim Tabellenzweiten in Waldbrunn beginnen. Unsere Elf trat dort am Sonntag, 12.03.2023, als geschlossene Einheit auf, die mit Mut und klarem Plan über leidenschaftlichen Kampf (und etwas Spielglück) überraschend die Oberhand behielt.
Mit zwei U19-Junioren in der Anfangsformation (Frederic Lippert; Moritz Strohmenger) war man bis zur 60. Minute fast besser im Spiel als der Tabellenzweite, war jedenfalls auch im Spiel nach vorne jederzeit auf Augenhöhe. In der letzten halben Stunde geriet man dann unter Dauerdruck, überstand diesen aber aufgrund leidenschaftlichen Dagegenhaltens und mit etwas Glück. Das Spiel wurde von beiden Seiten kämpferisch geführt. Trotzdem zeigte der Unparteiische nur einmal Gelb, verhängte dazu noch eine 10-Minuten-Strafe, jeweils gegen Akteure aus Waldbrunn. Welche Mannschaft die von der Tabellenspitze, welche die aus der Abstiegszone war, war aus dem Geschehen auf dem Rasen für Tabellenunkundige sicher nicht ablesbar. Echte Torchancen gab es auf beiden Seiten während der gesamten 90 Minuten nur wenige. Waldbrunn wurde einmal pro Halbzeit gefährlich, in der ersten nach Freistoß. Wir hatten in der gesamten Partie zwei wirklich gute Gelegenheiten, beide aus dem Spiel heraus, von denen die eine in der zweiten Hälfte genutzt wurde.
Das Spiel fand auf dem „Trainingsplatz“ der Gastgeber statt. Der Rasen dort war angesichts der Niederschläge in den Tagen zuvor erstaunlich abgetrocknet. Rutschpartien von Spielern waren jedenfalls nicht zu sehen. Unangenehm waren für Akteure und Zuschauer allerdings die Witterungsverhältnisse, darunter ein starker Wind, der in der zweiten Halbzeit auch wiederholt die Richtung wechselte und während der gesamten 90 Minuten die Flugbahn des Balles immer wieder beeinflusste.
Der Schiedsrichter, ein sehr umsichtiger und sicher pfeifender Mann, hatte wegen Verletzungen mehrheitlich von FVGS-Spielern einiges zu tun, ließ in der ersten Hälfte sieben, in der zweiten sechs Minuten nachspielen. Er war jederzeit Herr des Geschehens, führte das von Zweikämpfen bestimmte Spiel ruhig und besonnen.
Zur Halbzeit 0:0
Von Beginn an stehen die Unsrigen defensiv diszipliniert, machen die Räume eng, so dass die Hausherren nicht ins Spiel finden. Torchancen gibt es in den ersten 15 Minuten überhaupt nicht. Die erste torgefährliche Aktion in der Partie hat unser Käpt´n Jan Vogt in der 19. Min.. Seinen Fernschuss aus 25 m kann der einheimische Torwart im zweiten Zugriff entschärfen. Die Einheimischen werden erstmals in der 21. Min. richtig gefährlich, ihre einzige echte Torchance im ersten Abschnitt. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld kommt da ein Spieler aus kurzer Entfernung mit dem Fuß an den Ball. Unser Goalie Marcel Jamil kann die Kugel jedoch reaktionsschnell über die Latte lenken. In der 25. Min. hat Artur Jurkin auf Zuspiel von Moritz von links außen die Chance zum 1:0, bringt das Runde aus kurzer Entfernung aber nicht ins Eckige. Nachdem Tobias Haupt in der 35. Minute nach einem Volleyschuss eines FVGS-Mitspielers zentral getroffen zu Boden geht, ist das Spiel für mehrere Minuten unterbrochen, was mit anderen Unterbrechungen dazu führt, dass in der ersten Hälfte sieben Minuten nachgespielt werden.
Glückliches, aber verdientes 1:0 nach 90 Minuten
Die zweite Hälfte beginnt genauso, wie die gesamte erste abgelaufen ist. Die Unsrigen „beißen“, kämpfen um jeden Ball, lassen den Tabellenzweiten nicht ins Spiel kommen. Nach einer Schusschance von Artur in der 50. Min. dann das 1:0 für unsere Farben in der 52. Min.. Mittelfeldspieler David Vogt hat sich links draußen im Zweikampf durchgesetzt und bringt den Ball parallel flach vor das vom gegnerischen Torwart verlassene Tor. Dort steht goldrichtig der für Tobias eingewechselte Stoßstürmer Damir Kajevic, muss nur noch den Fuß hinhalten. Dieses Tor „rüttelt“ die Gastgeber dann „wach“. Ab der 60. Min. bis zum Schlusspfiff machen sie Dauerdruck. Dies tun sie jedoch wenig planvoll, schaffen es nicht, unsere hervorragend gestaffelte, aufopferungsvoll kämpfende Defensivformation auszuhebeln. Torgefahr entwickelt Waldbrunn jetzt, wenn überhaupt, über hohe Bälle in den Strafraum, in der Regel nach Freistößen, in den letzten 20 Minuten auch über Eckbälle. Ihre beste Torchance im zweiten Abschnitt, ein Kopfball nach Flanke aus dem Halbfeld, vereitelt erneut unser hervorragender Torwart Marcel Jamil. Echte FVGS-Torchancen gibt es in der Waldbrunner Dauerdruck-Phase nicht mehr.
Resümee:
- Der Start in die Restsaison 2022/2023 ist geglückt.
- Trotz schwieriger Personalsituation stand am Sonntag eine Truppe auf dem Platz, die leidenschaftlich kämpfte, bis zum Schlusspfiff individuell und mannschaftlich alles gab. Sämtliche Mannschaftsteile (Torwart, Defensive, Angriff) hatten Anteil am Dreier.
- Das Spiel hat unserem Team gezeigt, was Einstellung bedeutet, dass es Siege einfahren kann. Gegen jeden Gegner in der Klasse, wenn alle an ihre Grenzen gehen.
- Trotzdem: Das 1:0 ist nicht mehr als ein erster Schritt zum Klassenerhalt. Jetzt gilt es, dranzubleiben.
- Die beiden U19-Junioren haben unsere Mannschaft erkennbar verstärkt.
GH