Spätem Jubel folgt später Frust

07.10.2018 | Nach dem schwachen Auftritt in Lohr war die FVGS auf Wiedergutmachung aus. Im Heimspiel gegen den direkten Verfolger aus Leinach bot sich auch gleich eine gute Gelegenheit dazu. Das Trainerduo konnte dabei wieder auf Jan Vogt zurückgreifen, der nach längerer Verletzungspause wieder auf seine angestammte Position als Rechtsverteidiger zurückkehrte.

Feldüberlegenheit ohne Chancen

Man merkte der FVGS von Beginn weg an, dass man mit mehr Engagement das Spiel bestreiten wollte als in der Vorwoche. Mit schnellen Spielverlagerungen und Passfolgen wollte man die Sturmreihe ins Spiel bringen. Der Bezirksliga-Absteiger war dagegen zunächst auf die Verteidigung fokussiert und ging die Offensivkräfte der FVGS mit seinen Kanten in der Deckung aggressiv an. Gelegentlich übertrieb man es dabei, was dazu führte, dass Schiedsrichter Hildenbrand bereits in Halbzeit eins dreimal Gelb für die Gäste zückte. Besonders Julian Diener hatte Glück nicht schon vor dem Seitenwechsel zum Duschen geschickt worden zu sein. Nach seinem Foul an Edgard Sack unmittelbar vor dem Wechsel wäre auch Gelb-Rot möglich gewesen.
Spielerisch taten sich beide Mannschaften schwer. Die Heimelf hatte die Feldhoheit, konnte aber ihre Angriffe kaum zu Ende spielen, weil sich Strohmenger und Co immer wieder im engmaschigen Netz des Tabellendritten verfingen. Hin und wieder mangelte es auch am letzten Zuspiel. Da zudem Leinach Keeper Meier sehr gut mitspielte wurde es nur selten gefährlich. Leinach kam spielerisch kaum nach vorne. Zumeist versuchte man mit langen Schlägen den Torjäger vergangener Tage Daniel Bufe ins Spiel zu bringen, was nur leidlich gelang.

Leinach gleicht in der Schlussminute aus

Nach dem Wechsel änderte sich das Spiel, weil Gemünden/Seifriedsburg endlich zwingender wurde. Vor allem Tim Strohmenger tauchte immer wieder gefährlich in des Gegners Strafraum auf. Direkt nach der Pause hatte man schon den Torschrei auf den Lippen, als Edgard Sack den Ball scharf in die Mitte brachte und Strohmenger den Ball in Richtung Tor bugsierte. Allerdings traf er den Ball nicht richtig, so dass der Ball am Kasten vorbeirollte.
 
Die Chance sollte aber als Mutmacher taugen, dass man seinen Ballbesitz auch in Tore würde ummünzen können. Bei einem weiteren Angriff steckte Markus Mjalov den Ball herrlich zu Strohmenger in die Gasse, doch der Kapitän konnte den Ball nicht sauber mitnehmen, so dass auch diese Chance vertan war.
Gegen Mitte der zweiten Halbzeit wurde der Gast stärker und zeigte seine Qualitäten in der Spielintensität und im physischen Bereich. Die FVGS musste sich zurückziehen und zahlreiche Vorstöße der Blauen abwehren. Immer wieder segelten dabei hohen Bälle in den Strafraum und Keeper Jamil musste mehrfach seine Fangkünste zeigen. Die Leinacher versuchten nun auch, ein Offensivpressing aufzuziehen und leichte Fehler im Gemündener Spielaufbau zu provozieren. Die FV überstand aber diese Druckphase der Gäste.
 
In der 83. Minute folgte dann die Erlösung für die Heimelf. Jurkin schickte Strohmenger im Strafraum steil und der Zentrumsstürmer knallte den Ball mit links ins kurze Eck. Der Sieg schien zu greifen nahe, doch Leinach ist eine erfahrene Mannschaft und wusste, dass sie jederzeit in der Lage sind, Tore zu schießen. Man ging in die Offensive und antwortete mit wütenden Angriffen. Die FV verteidigte etwas zu tief und hielt die Bälle nicht mehr, so dass jeder Befreiungsschlag postwendend wieder zurückkam. In der Schlussminute wehrte man eine Flanke nach außen ab, setzte dann aber den Leinacher Spieler am Ball zu wenig unter Druck. Der Ball kam zurück ins Zentrum, wo Daniel Bufe den Ball im zweiten Versuch ins Eck knallte. In den folgenden drei Nachspielminuten versuchte die FVGS nochmals den Siegtreffer zu erzielen, doch wollte dieser nicht mehr gelingen.
 
Das Remis geht am Ende in Ordnung, weil beide Mannschaften ihre Stärkephasen hatten, wobei die FV in Person von Strohmenger die besseren Chancen hatten. Das Wie ist aber natürlich sehr ärgerlich, weil der scheinbar spät errungene Sieg in der Schlussminute noch zunichte gemacht wurde.