Kreisliga 2 Würzburg - 26. Spieltag

Kaum Mittel gegen das Bollwerk

Gegnerische Spielweise und SR-Entscheidungen lassen Emotionen hochkochen

In einer emotionalen Partie konnte sich der Tabellendritte knapp mit 2:1 durchsetzen. Das Zustandekommen aber verärgerte Fans und Trainer der FVGS. Über fast 90 Minuten war man das spielbestimmende Team, leistete sich aber zwei Unachtsamkeiten und fand in der Offensive gegen destruktive Maidbronner und Gramschatzer nur wenige Mittel, um zum Erfolg zu kommen.

SVMG zweimal eiskalt

Das Trainerduo Legedza/Fromm änderte sein Team im Vergleich zum Kantersieg gegen Erlenbach auf drei Positionen. Die komplette Bank mit Jan Vogt, Sebastian Kleespies und Florian Buki rotierte in die Elf. Dafür nahmen Johannes Scholz und Edgard Sack auf der Bank Platz. Lukas Lutz war nicht mit von der Partie. Seinen Platz auf der Bank nahm Timo Weickert ein.

Trotz hoher Temperaturen begannen beide Mannschaften flott. Die FVGS versuchte wie gewohnt über Jens Fromm und Christian Stich aufzubauen und über die Flügelstürmer hinter die gegnerische Abwehr zu kommen. Das gelang auch gleich, doch Sebastian Kleespies zielte bei seiner frühen Chance zu hoch. Die kalte Dusche folgte auf dem Fuße. Christoph Eisenbacher flankte in den Strafraum, wo Sebastian Hüfner völlig ungedeckt war, sogar noch Zeit hatte, den Ball anzunehmen, um ihn dann an Herbert vorbei ins Tor zu schieben.

Der Schock saß den FVler kurz in den Gliedern, dann schüttelte sich die Heimelf und ging wieder in die Offensive. Die Gäste allerdings blieben bei ihren schnellen Vorstößen gefährlich, weil sie sicher kombinierten und die Löcher in der FV-Defensive ausnutzten. Marco Zimmermann hätte beinahe erhöht, doch dann schlugen die Hausherren zurück. Mjalov bediente Strohmenger, der auf Routinier Christian Stich ablegte und dieser schlenzte sehenswert ins lange Eck.

In der Folge war das Spiel offen, doch die FV hatte die Feldhoheit. Vermehrt spielten auch die Emotionen eine Rolle. Schon im Hinspiel ging es bei der 2:3-Niederlage hoch her. Nun monierten die FVler zwei Mal ein klares Handspiel von Simon Friedrich. Zudem maß Schiedsrichter Karl, nach Meinung der Gastgeber, mit zweierlei Maß, als er klare Foulspiele, die zu Chancen hätten führen können, nicht mit Gelb ahndete, dagegen bei ähnliches Fouls der FV-Spieler sofort die Verwarnung aussprach.

Bei all dem Ärger aber darf nicht verhehlt werden, dass die Gegentore auf Grund von Nachlässigkeiten, aber auch auf Grund von Können des Gegners zustande kamen. Das 1:2 jedenfalls war sehr schön herausgespielt. Hüfner legte quer zu Kevin Laug, der zur erneuten Führung einschoss.

Auch die letzte Chance vor der Pause gehörte den Gästen. Laug zirkelte einen Freistoß auf das Tor von Florian Herbert, doch der FV-Schlussmann konnte parieren. Am Ende der ersten Hälfte stand ein unglückliches 1:2. Oft fehlte der letzte Pass in die Spitze. Gelang der doch einmal, griffen die cleveren Gäste mit allen Mitteln ein, und dies blieb in der Regel ungeahndet.

Gäste zerstören das Spiel

Die zweite Halbzeit war über weite Strecken unansehnlich. Dies lag vor allem an der destruktiven Spielweise der Gäste, die, wie hernach auch ihr Coach zugab, ein Problem mit der Kraft und Kondition hatte. Gefühlte 90 Prozent Ballbesitz lagen bei den Hausherren. In der 52. Minute drang Tim Strohmenger in den Strafraum ein, scheiterte aber an der vielbeinigen Abwehr.

Die Gäste verteidigten mit Mann und Maus und bauten einen fast undurchdringlichen Abwehrriegel auf. Zudem langte der Tabellendritte ordentlich hin und holte sich vier Verwarnungen ab. Bei weiteren Fouls blieb der Karton unverständlicherweise stecken. Was man der FVGS vorwerfen musste, war die mangelhafte Nutzung der Standards und eine gewisse Tendenz, in entscheidenden Situationen die falschen Entscheidungen zu treffen. Statt einer Verlagerung wurde ins gleiche Eck gespielt oder ein Steilball ins Nirvana gespielt. Statt gleich zu schießen, versuchte man noch einen Gegner auszuspielen, um so eine vermeintlich noch bessere Schussposition zu haben.

Während die Gäste kaum noch Offensivaktionen und erst recht keine Chancen mehr hatte, hatte Tim Strohmenger bei einem Eckball die Megachance zum Ausgleich. Vom ersten Pfosten kommend schlich er sich an den langen, wo auch prompt der Ball landete. Ohne nochmal zu schauen köpfte er den Ball in Richtung Tor und verpasste damit nur um Millimeter den Einschlag. Pech für den Kapitän der Heimelf.

Die Schlussphase war von Hektik geprägt. Statt ruhig weiterzuspielen wurde Gemünden/Seifriedsburg immer hektischer und verzettelte sich bei Dribblings oder Zweikämpfen. Beim Schlusspfiff kochten die Emotionen nochmals hoch, den Schiri Karl hatte nur knapp zwei Minuten nachspielen lassen, obwohl dazwischen eine gut vierminütige Trinkpause lag. Die FV sah sich so um ein oder zwei mögliche Chancen betrogen, doch ob diese wirklich noch gelungen wären bzw. womöglich gar zum Erfolg geführt hätten, darf bezweifelt werden. Denn das Spiel hatte Kraft gekostet und mündete in sehr zerfahrenen letzten Minuten, in denen es an Genauigkeit mangelte.

Startaufstellung

  FVGS
  SV Maidbronn/Gr.
1 Florian Herbert 1 Tobias Jäger
2 Jan Vogt 2 Kevin Laug
3 Tobias Müller 3 Marco Hart
5 Christian Stich 4 Marco Zimmermann
6 Jens Fromm 5 Manuel Röder (C)
7 Sebastian Kleespies 6 Simon Friedrich
8 Artur Jurkin 7 Severin Wagner
9 Philip Legedza 8 Sebastian Hüfner
10 Markus Mjalov 9 Christoph Eisenbacher
11 Tim Strohmenger (C) 10 Patrick Röder
14 Florian Buki 11 Christian Wegner

 Auswechselbank

  FVGS
  SV Maidbronn/Gr.
4 Johannes Scholz 12 Thomas Finger
12 Timo Weickert 13 Nicolai Scheller
13 Edgard Sack 14 Lukas Kleindienst
    15 Matthias Troll
    16 Marco Konrad

Wechsel

  FVGS
   
69. Edgard Sack für Sebastian Kleespies
81. Timo Weickert für Christian Stich
89. Johannes Scholz für Jan Vogt
  SV Maidbronn/Gr.
   
13. Matthias Troll für Christoph Eisenbacher
73. Lukas Kleindienst für Matthias Troll
       

Tore

  Tore   Vorarbeit
0:1 Sebastian Hüfner 5. (Chr. Eisenbacher)
1:1 Christian Stich 13. (Tim Strohmenger)
1:2 Kevin Laug 34. (Sebastian Hüfner)

Gelbe Karten

  FVGS
  SV Maidbronn/Gr.
27. Christian Stich 55. Marco Hart
72. Markus Mjalov 60. Manuel Röder
80. Jan Vogt 77. Lukas Kleindienst
87. Tim Strohmenger 79. Sebastian Hüfner

 

Spielort: Seifriedsburg

Schiedsrichter: Norbert Karl (Hopferstadt)

Zuschauer: 120